Eine Unvergessliche Reise als Paar – ohne Dramen
Ein paar nette Anekdoten und ein paar Tipps, wie man Vorstellungen zusammenbringt
Es gibt ein paar kleine Dinge zu bedenken und ein paar kleine Regeln in Betracht zu ziehen, wenn man einen gemeinsamen Urlaub planen möchte, mit dem beide zufrieden sind.
Kompromisse bespricht und beschließt man besser vorher. Die berühmte „Kuh vom Eis zu bringen“ gestalten sich hingegen etwas schwieriger.
Entspannung statt Enttäuschung, sollte hier das Motto sein.
Paare aus dem Bilderbuch
Es soll Paare geben, da passt tatsächlich alles. Sogar die Reiseziele mitsamt dem Inhalt.
Sie sind Seelenverwandte und teilen die gleichen Leidenschaften und lieben von allem das Gleiche. Sie müssten eigentlich geklont worden sein, so großartig ist das Zusammenleben.
Er macht schon das, was sie gerade denkt, oder umgekehrt.
Ende.
Wenn DU so eine Partnerschaft, wie oben beschrieben lebst, dann freue ich mich sehr mit Euch, denn dies ist äußerst selten der Fall.
Jeder wünscht es sich und ist dem nicht so, wird leider nicht selten alles komplett in Frage gestellt.
Schließlich muss man unumstößlich die gleichen Interessen und Hobbies teilen.
Wenn dem nicht so ist, kann es anders auch wundervoll sein kann.
In der Andersartigkeit stecken nämlich viele Möglichkeiten für Neues, wenn man Abenteuer liebt.
Paare der Norm
Leider nicht allzu selten, erleben Paare etwas anderes im Urlaub miteinander. Sozusagen das dunkle Erwachen, oder den Absturz aus der rosaroten Wolke. Denn die Paare durchleben gedanklich, jeder für sich die eigenen Fantasien des gemeinsamen Urlaubes und wundern sich dann, dass die Realität eine völlig andere ist.
Die eigentliche Vorstellung ist zum Beispiel ein gemeinsames Abenteuer mit romantischen Erinnerungen. Eine Reise mit ungestörter Zeit füreinander, ausschlafen, Spaziergänge, gemeinsames Speisen, Romantik und alles, was man möchte.
Vor allem viel Harmonie in jeder Pore.
So denkt sich das zumindest immer einer der Beteiligten.
Oder im besten Fall beschließt man dies sogar zu zweit. Nur eben jeder aus seiner persönlichen und individuellen Perspektive.
Die Vorstellungen scheinen die Gleichen nur setzt sie vielleicht jeder in einen anderen Kontext oder lebt diese gern unter anderen Bedingungen aus.
Wir sind und bleiben einfach Individuen. Genau das macht Partnerschaft doch so wundervoll und spannend, oder? Das Einzige, was gern bei der Planung vergessen wird, dass die Person an unserer Seite, auch wie wir ein Individuum ist.
Der Wunsch nach Harmonie
Manche Menschen geben ihre Wünsche und Vorstellungen „gern“ für den anderen auf oder stellen sie hinten an um damit für Harmonie zu sorgen.
„Alles, was du willst mein Schatz, solange wir dadurch glücklich sind. Äh, nein? Bleibt dadurch nicht evtl. doch einer langfristig auf der Strecke? Ich will nicht gleich von Selbstaufgabe schreiben, nur ist es nicht rein faktisch so?
Wenn du die Person bist, die sich immer wieder selbst zurücknimmt und sich hinten anstellt, fühle dich doch zu folgenden Fragen eingeladen:
- Weißt du eigentlich was Dich wirklich ausmacht und was dir Freude bereitet?
- Und nimmst du dich genauso wichtig, wie dein gegenüber, das wirklich sehr löblich wäre?
- Und wenn du dich dann immer zurücknimmst, nimmst du das dann irgendwann deinem Partner*in doch übel, weil du es eigentlich nur tust, weil du es dir für dich so sehr wünscht?
- Warum verhältst du dich so?
- Wenn du dich wichtig nimmst, und deine Wünsche äußerst und umsetzt, hat eure Partnerschaft trotzdem bestand?
- Oder wird es kompliziert, sobald es um dich geht?
Im Urlaub angekommen, erlebt man dann die Ent-Täuschung
Lange ausschlafen ist sicherlich großartig, wenn man es liebt. Man ist sich klar, dass man das Frühstück des Hotels nicht miterleben wird, was nicht wirklich ein Verlust darstellt, weil man eh nicht so gern frühstückt. Man freut sich schon auf das Buffet am späten Abend.
Wenn der Partner aber ein Frühaufsteher ist und es liebt den Sonnenaufgang zu erleben und es nichts Schöneres gibt, als ein tolles Frühstücks Buffett zu genießen, dann beginnt vielleicht schon da, der erste Struggle.
Danach ein ausgedehnter Spaziergang am Strand, zum wach werden, obwohl der andere ein ausgedehntes Schläfchen auf der Sonnenliege bevorzugt, denn schließlich war der Blick auf den Sonnenaufgang schon recht früh.
Ein Sonnenbad am Strand?
No way, deshalb wurde ja Hotel mit Pool gebucht, damit man von dort aus, den Blick auf das Meer genießen kann. Unumgänglich das Sonnenbad ausschließlich am Pool. Strand mögen manche nur ansehen. „Im-Po-Sand“ am Strand, mag nicht jeder.
Die einzige Gemeinsamkeit bezieht sich in diesem Fall auf das Sonnenbad, dennoch an unterschiedlichen Orten. Trotzdem Mist?
Danach eine Runde Shopping auf dem hochgelobten Markt, wohlgemerkt den, den es während des Urlaubs nur einmal geben wird, obwohl sich der andere doch bei der Hitze lieber aufs Zimmer zurückzieht.
Und nun?
Wir wollten doch, wir haben doch gesagt. Wer gibt sich auf, oder wer gibt nach, damit man die Vorstellung der gemeinsamen Zeit erfüllt?
Hat entweder einer immer das gemacht, was der andere sich wünscht, oder beide haben gar nichts von dem getan, was sie wirklich lieber getan hätten.
Die Harmonie schmilzt, zumindest innerlich dahin. Irgendwas fühlt sich unbehaglich an.
Wumms, man ist am Boden der Tatsachen angekommen.
Jetzt muss ich lachen, denn richtig genial ist es, wenn man diese Ent-Täuschung auf der gemeinsamen Hochzeitsreise erleben darf.
Sorry das ich lache, ich schreibe da aus eigener Erfahrung, was die Hochzeitsreise betrifft und auch ein wenig vom voran gegangenen Text.
Ich kann sagen, ich wusste es noch nicht besser und durfte meine Erfahrungen machen und aus ihnen lernen.
Leidenschaft die Leiden schafft
Und was ist dann mit der Vorstellung mindestens 100-mal am Tag ausgedehnten Sex zu genießen? Das wollten doch beide, zumindest in der Vorstellung.
Kann man trotzdem tun, auch wenn einem danach nicht unbedingt ist. Gerade ist man ja schließlich total enttäuscht von seinem Partner*in.
Könnte ja erlösend werden für den einen oder anderen und die Stimmung wieder heben. Also erledigt man das eben auch noch. Haken dran.
Wollte man das in der Vorstellung nicht sogar leidenschaftlich dort tun, wo man es nicht tun sollte? Naja. Geplant war es jedenfalls, nur eben anders.
Schuld ist doch immer der Andere
Wenn ich aber, nun viele Jahre später unterwegs bin, mit meinem zweiten Ehemann, mit dem ich in meiner Vorstellung bis zu meinem Lebensende in Zufriedenheit zusammenbleiben werde, liebe ich es, mich umzusehen, zu beobachten und zu erleben, wie wir Menschen miteinander umgehen. Natürlich kehre ich dabei auch vor meiner eigenen Haustür.
Einige lernen partout nicht aus ihren Erfahrungen. Einige lieben es sogar und haben dies auch kultiviert, immer dem Partner für alles die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Dem Anderen die Schuld zuzuweisen, ist ja auch die einfachste Methode. Ob diese nur effizient und sinnvoll ist, das bleibt dahingestellt. Das Problem ist auf jeden Fall schon mal verlagert.
Manchmal stellt sich sogar der Eine dem Anderem freiwillig für die Rolle des Schuldigen zur Verfügung. Was für ein Theater.
Ich liebe es zum Beispiel über einen Markt zu schlendern, während mein Mann zufrieden in einem Café sitzt und genießt, worauf er gerade Lust hat.
Wenn ich zufrieden und gelöst vom Schlendern zurückkomme, ist er entspannt und freut sich zu sehen, dass ich ebenfalls entspannt bin. Dann setze ich mich dazu und wir erzählen uns von unseren Erlebnissen und beobachten das vielfältige Treiben der Menschen.
Das funktioniert aber nur, wenn man unabhängig vom Partner zufrieden sein kann. Wenn man nicht gleich alles in Frage stellt, nur weil man nicht alle Interessen teilt.
Ein nettes Gespräch vor der Planung der Reise könnte euch zufriedener machen
Damit ihr eine schöne Zeit miteinander verbringen könnt, dürft ihr gern eine liebevolle Unterhaltung miteinander führen.
- Wer mag eigentlich was?
- Schnee oder Sonne?
- Strand oder Berge?
- Frühstück oder Abendessen?
- Den Tag verschlafen oder die Nacht genießen?
- Wo habt ihr ein Match und was könnt ihr gemeinsam genießen?
- Wie fühlt es sich für euch an, wenn ihr zwischendurch etwas getrennt vom anderen unternehmt?
- Was genau möchtet ihr dem anderen zuliebe tun, welchen Kompromiss liebevoll schließen?
Und vergesst nicht, das bleibt veränderbar.
Worauf hat wer am meisten Lust, was geht gar nicht.
- Was hast du bislang noch nicht erlebt, würdest es aber gern?
- Gibt es etwas, was ihr unbedingt zusammen erleben wollt?
- Ist es für euch ok, wenn ihr einfach auch mal Zeit allein und unabhängig mit etwas verbringt?
- Sitzt in Eurem Gespräch miteinander vielleicht hinter jeder Ecke ein Problem, das lauert?
Dann darf sich der mit dem Problem Hilfe suchen, um sein Problem hinter sich zu lassen, und der andere darf ihn dafür wertschätzen und bei Bedarf auch gern unterstützen.
Punktum
Meiner Meinung nach, macht es Sinn den anderen zu fragen, wie genau er/sie sich so einen Urlaubstag vorstellt. Von seinen eigenen Vorstellungen sollte man auch berichtet. Auch dann, wenn man nicht danach gefragt wird.
Äußere deine Wünsche, denn von deinen Augen ablesen kann keiner was dir wichtig ist, geschweige denn in deinen Kopf gucken.
Abgrenzung, Selbstliebe und Respekt vor sich und dem gegenüber, ist meiner Meinung nach das Salz in der Suppe der Liebe.
Wenn jemand etwas für sich tut, ist das nicht etwas gegen dich!
Unerlässlich dabei ist es eure Beziehung auszuleben, wie ihr wollt.
Hauptsache ihr beide oder drei oder vier seid damit zufrieden!
Wenn andere eine Meinung dazu haben, ist es an euch, ob euch deren Meinung interessiert oder wichtig sein soll.
Euer Glück sollte dabei im Vordergrund stehen.
Nicht vergessen, ihr könnt immer wieder über etwas sprechen, wenn ihr eine neue Sicht auf die Dinge bekommen habt, so nehmt ihr nämlich euren Partner wieder mit auf eure Gedankenreise.
Dieser Blog hier, kann bei Bedarf auf jegliche Lebensplanungen übertragen werden.
Guter Tipp:
Wie stellt ihr Euch die Zukunft als Eltern miteinander vor, wer übernimmt welche Rolle. Plant auch hierzu ein Gespräch und beginnt eure Träume zu realisieren.
Gemeinsam heißt nicht alles gleich, sondern gemeinsam heißt, damit zufrieden zu sein, evtl. sogar glücklich.
Eure Tina von Gadomski